Fakten

Aerosolwolke:

In der Zahnarztpraxis versteht man darunter die Wolke aus Spraynebel. Diese Wolke entsteht beim Bohren durch das Auftreffen des Wassers auf den sich drehenden Bohrer. Dadurch werden in dieser Wolke auch Blut, Speichel und andere organische Bestandteile aus der Mundhöhle herausgeschleudert. Damit besteht eine Gefahr durch mögliche Keime nicht nur für den Patienten sondern auch für das Praxisteam. Ein sehr häufiger „Vertreter“ in dieser Wolke sind „Pseudomonas aerugenosa“, die als Hospitalkeime bekannt sind und zu Wundheilungsproblemen und anderen Infektionen führen können.

Filtration:

Schutzfilter haben die Aufgabe, mechanische Verunreinigungen, die das Leitungswasser auf seinem langen Weg vom Wassereingang im Keller bis zum Verbraucher aufnimmt, aus der Praxisinstallation zu halten. Die Dentalgerätehersteller fordern Filter mit einer Maschenweite von bis zu 20µm.

Enthärtung:

Durch Ionenaustausch werden die Härtebildner Calcium und Magnesium dem Wasser entzogen. Dadurch wird die Wasserhärte reduziert, das Wasser wird „weich“. Mit einer Verschneideeinrichtung wird dem Weichwasser wieder so viel Hartwasser beigemischt, dass eine Wasserhärte von ca. 8° dH erreicht wird. Durch unterschiedliche Wasserverbrauchsmengen sind die Enthärtungsanlagen den Gegebenheiten anzupassen. Unsere Wasserenthärtungsanlage wurde speziell für die geringen Wasserverbrauchsmengen der Bohrinstrumente an den Dentaleinheiten entwickelt.

Fließgeschwindigkeit:

Ist auch die Geschwindigkeit der Bewegung des Wassers in einer Leitung. Die Fließgeschwindigkeit ist Abhängig vom Wasserbedarf des Verbrauchers. In einer Zahnarztpraxis sind Verbrauchers montiert, die zeitweise nur eine sehr geringe
Wassermenge (bis zu 50ml / min) benötigen. Ebenso sind große Querschnitte in der Wasserleitung ein Kriterium für die Fließgeschwindigkeit. Dieses Kriterium ist eine elementare Grundlage für die Bildung des Biofilms bereits schon in der Wasserleitung zur Dentaleinheit.

Wasserhärte:

Die Wasserhärte wird von Calcium- und Magnesiumsalzen verursacht. Die Wasserhärte wird in Grad deutscher Härte angegeben. Ein Härtegrad entspricht einem Gehalt von 10 mg Calciumoxid/ Liter. Hartes Wasser führt im höheren Maße zu Kalkablagerungen bei der Warmwasserbereitung als weiches Wasser (Kesselstein). Hartes Wasser erhöht den Energieverbrauch bei der Wassererwärmung. In der Waschmaschine muß mehr Waschpulver bei hartem Wasser zugegeben werden. Dosiervorschrift beachten.

Nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesätz ist der Härtebereich folgendermaßen definiert:

Härtebereich 1, 0-7°dH, bis 1,3 Millimol Gesamthärte je Liter
Härtebereich 2, 7-14°dH, 1,3-2,5 Millimol Gesamthärte je Liter
Härtebereich 3, 14-21°dH, 2,5-3,8 Miliomol Gesamthärte je Liter
Härtebereich 4, über 21°dH, 3,8 Millimol Gesamthärte pro Liter

Gesamthärte:

Sie sollte sich zu je 50% aus der Karbonathärte und der Nichtkarbonathärte zusammensetzen. Wenn sich dieses Verhältnis zu Gunsten der Karbonathärte verschiebt drohen verstärkt Probleme durch Kalk, da das Wasser „kalklastig“ wird.

Nichtkarbonathärte:

Man bezeichnet sie auch als “permanente oder bleibende Härte”. Sie beinhaltet die Verbindungen von Calcium- und Magnesiumsalzen mit Salpeter oder Schwefelsäure.Auf die Bildung von Wasserstein hat sie keinen Einfluss. Sie wird erst beim Verdampfen oder Verdunsten des Wassers ausgeschieden.

Karbonathärte:

Man bezeichnet sie auch als “temporäre oder vorübergehende Härte”. Sie beinhaltet alle durch die Kohlensäure gebundenen Calcium- und Magnesium-Ionen. Sie ist eine sehr instabile Verbindung und verursacht die Wassersteinbildung. Bei der Härtestabilisierung braucht nur die Karbonathärte stabilisiert zu werden. Die Gesamthärte hat hierbei keine Bedeutung.

Kohlensäure:

Sie setzt sich aus der gebundenen, der freien zugehörigen und der aggressiven Kohlensäure zusammen. Die freie zugehörige Kohlensäure hält die Karbonathärte in Lösung und die darüber hinaus in Wasser vorhandene Kohlensäure wird als aggressive Kohlensäure bezeichnet und greift Metalle an.

pH-Wert:

Der pH-Wert gibt das Verhältnis der im Wasser enthaltenen Mengen an Säuren und Alkalis an. Er zeigt, ob das Wasser sauer, neutral oder alkalisch reagiert.

Phosphat:

Da es in natürlichen Wässern kaum vorhanden ist, wird dieser natürliche Mineralstoff als Korrosionsschutz und/oder zur Stabilisierung der Härtebildner in geringen Mengen, bis maximal 5 mg/l P2O5 (entsprechnend der Trinkwasserverordnung) im Wasserbereich mit Erfolg eingesetzt.

Eisen:

Nach der Trinkwasserverordnung dürfen max. 0,2 mg/l Eisen im Trinkwasser nachweisbar sein. Bei höheren Werten treten auch Färbungen, Trübungen und unangenehmer Geschmack im Wasser auf. Die Rohrleitungen verkrusten. Bei Überschreitung dieser Werte, wie z.B. bei Brunnenwasser oder alten korrodierten Frischwasserleitungen auftreten können, sind entsprechende Filter erforderlich. Hier bieten die aquaPROdentis Fe-Ex Filter durch ihren Aktivkohleanteil einen wirkungsvollen Schutz. Es sind sowohl Zentrale- als auch Beistellfiltersysteme erhältlich, die in allen gängigen Dentalfarben lackiert werden können.

Kupfer:

Kupfer im Wasser deutet auf einen Korrosionsprozess hin. Die Werte lassen sich aus einer Analyse ersehen und erfordern ggf. schnelles Handeln. Die “verletzte” Oberfläche des Kupferrohres muss wieder durch eine Schutzschicht versiegelt werden. Durch das Fehlen einer solchen Schutzschicht kommt es zum Ausspülen von Kupferoxid, was ebenfalls zu Verstopfungen führt. Kupferoxid ist auch die Ursache von grünen Verfärbungen in Waschbecken und Speischalen. Wenn ein Korrosionsproblem nicht behandelt wird droht langfristig ein Wasserschaden durch Lochfraß!

Abwasserprobleme:

Darunter sind Probleme zu verstehen, die sich durch organische Ablagerungen im Amalgamabscheider bzw. Abwasserleitungen gebildet haben. Diese Probleme können zu einem schlechten Abfließen des Wassers führen. Bei ungünstiger Leitungsführung, z.B. Aufputzinstallation, kann es auch zu Geruchsbelästigungen führen. Ebenso kann auch weiches und/oder korrosives Wasser für diese Ablagerungen als Ursache in Betracht kommen. Weiches Wasser ist definiert als Wasser mit einer Gesamthärte von weniger als 6,0°dH. Ein verstärktes Auftreten von Blut, Speichel oder anderen organischen Bestandteilen, die über die Saugschläuche in den Amalgamabscheider können sich dort ablagern und „Verklumpungen oder Verklebebungen“ bilden. Diese Ablagerungen haben von der Konsistenz häufig Ähnlichkeit mit Gelatine. Um sie zu vermeiden ist eine regelmäßige Reinigung des Abwasserbereichs notwendig. Um den Ursprung des Problems aus dem Zuleitungsbereich zu definieren ist eine hygienische Überprüfung ratsam.
Für die tägliche Reinigung der Absauganlage sollten Präparate verwendet werden, die eine eiweißspaltende Funktion haben. Bei regelmäßiger Anwendung dieser Produkte wird dadurch dann die Bildung dieser, bis zu „gummiartigen“ Ablagerungen, verhindert werden. Tägliche Reinigungs- und Pflegemaßnahmen verringern die Gefahr dieser Probleme.

Wasseraufbereitungssysteme für Zahnarztpraxis